Der Mythos der Grenzwerte: Wie Angst zur Ware wurde.
- Der Coach
- 16. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Bluthochdruck, Cholesterin, PSA-Wert, Mammographie – viele dieser Begriffe klingen wie das tägliche Einmaleins der Gesundheitsvorsorge. Doch was, wenn genau hier eine perfide Logik greift? Angst. Normwerte. Diagnose. Therapie. Kasse.
Die moderne Medizin hat einen gefährlichen Hang entwickelt: Sie schafft Kranke, bevor sie krank sind. Dieser Beitrag will zum Nachdenken anregen – sachlich, wissenschaftlich, faktenbasiert.
🔺 Bluthochdruck: Wenn 140 plötzlich krank macht
Noch in den 1990er Jahren galt ein systolischer Wert von 160 mmHg bei älteren Menschen als „altersgerecht“. Heute gilt 140 mmHg als Obergrenze – teils sogar 130 mmHg. Die Folge?
Millionen Menschen werden von heute auf morgen zu Patienten.
In Deutschland bekommen über 25 Millionen Menschen Blutdrucksenker verschrieben.
Eine Studie im BMJ (British Medical Journal) aus dem Jahr 2016 fand jedoch:
Bei älteren Menschen (über 65) mit leicht erhöhtem Blutdruck senkt eine medikamentöse Behandlung nicht zwingend das Sterberisiko – sie erhöht teilweise sogar das Sturzrisiko durch Schwindel und Schwäche.
🔺 Mammographie: Früherkennung oder Überdiagnose?
Die Mammographie zur Brustkrebsfrüherkennung wird flächendeckend empfohlen. Doch was sagen unabhängige Studien?
Eine große Meta-Analyse des Cochrane-Instituts (2013) wertete Daten von über 600.000 Frauen aus.
Ergebnis:
Die Mammographie reduziert die Sterblichkeit nur minimal – gleichzeitig führt sie zu zahlreichen Überdiagnosen und teils unnötigen Operationen.
Für jede verhinderte Krebstote kam es statistisch zu 3–10 Überbehandlungen (Brustentfernung, Chemo, Bestrahlung).
🔺 PSA-Test für die Prostata: Ein Wert – viel Angst
Der PSA-Wert ist ein Eiweiß, das bei Prostatakrebs erhöht sein kann – aber auch bei gutartigen Veränderungen, Sport, Sex oder einer simplen Entzündung. Dennoch wird dieser Wert regelmäßig getestet.
Das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin warnt seit Jahren vor einem routinemäßigen PSA-Screening.
Eine Langzeitstudie in den USA (PLCO-Studie) zeigte:
Der PSA-Test reduzierte die Sterblichkeit nicht signifikant – aber führte zu vielen unnötigen Biopsien und Operationen mit schweren Nebenwirkungen (Impotenz, Inkontinenz).
💬 Und das sagt der Entdecker selbst:
Dr. Richard J. Ablin, der den PSA-Test 1970 mitentwickelte, erklärte 2010 in der New York Times:
„Ich bedaure zutiefst, dass meine Entdeckung zu einem routinemäßigen Screeningtest wurde. Der PSA-Test kann Prostatakrebs nicht zuverlässig erkennen und richtet bei Millionen Männern mehr Schaden an als Nutzen.“
Er kritisiert, dass jedes Jahr Milliarden für einen Test verschwendet werden, der massenhaft unnötige Diagnosen produziert – mit drastischen Folgen für Lebensqualität und Gesundheit der Betroffenen.
🎯 Fazit: Angst macht krank – und bringt Milliarden
Wenn man aus einem leicht erhöhten Wert eine potenziell tödliche Gefahr macht, ist die Folge klar:
Millionen Menschen fühlen sich krank.
Ärzte verschreiben Medikamente „zur Sicherheit“.
Die Industrie freut sich über neue „Kunden“.
🧠 Mein Appell an dich:
Du bist kein Laborwert. Du bist kein Durchschnitt. Hinterfrage, informiere dich, verstehe deinen Körper – denn wahre Gesundheit beginnt mit Wissen, nicht mit Pillen.
Wenn du mehr über echte Prävention und neue Ansätze erfahren willst – zum Beispiel, wie Ernährung, Bewegung, Mikronährstoffe und epigenetische Einflüsse deine Zellen stärken können, dann lies auch meine anderen Blogartikel.
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